Wie man die Bauabnahme seines Einfamilienhauses erfolgreich meistert
Die Bauabnahme eines Einfamilienhauses ist ein wichtiger und aufregender Schritt – aber es kann auch einige Herausforderungen mit sich bringen.
Damit sie ihre Bauabnahme erfolgreich meistern, zeigen wir ihnen wie sie Schritt für Schritt vorgehen können.
1. Grundlagen für die Bauabnahme
Die für eine Bauabnahme die notwendigen Dokumente sollten vor Ort vorliegen, damit die bei Unklarheiten beigezogen werden können.
Dazu gehören die Bauverträge, der Baubeschrieb, die vertraglich vereinbarten Planunterlagen sowie allfällige Bestellungsänderungen und Zusatzwünsche.
Mit diesen Grundlagen können die ausgeführten Arbeiten auf ihre Richtigkeit geprüft werden. Einzelne Auswahlen, wie etwa die Küche, bereits einige Zeit zurückliegen, so dass man sich allenfalls nicht mehr an alle Details erinnern kann. Anlässlich der Abnahme muss aber zwingend geprüft werden, dass z.B. der richtige Steamer oder Kühlschrank verbaut wurden.
2. Eine Vorabnahme vor der eigentlichen Bauabnahme
Im Zuge der Fertigstellungsarbeiten oder auf die vertraglich vereinbarte Abgabe muss ein Termin für eine gemeinsame Prüfung und anschliessende Abnahme des Bauwerkes vereinbart werden.
Eine gute Möglichkeit ist eine zusätzliche Vorabnahme 2-4 Wochen vor der eigentlichen Bauabnahme vorzunehmen.
Voraussetzung dafür ist, dass der grösste Teil der Arbeiten abgeschlossen und das Haus zumindest grob gereinigt wurden.
So können die beteiligten Parteien sämtliche nicht fertiggestellten Arbeiten und kleinere Mängel erfassen.
Die Bauleitung erhält eine klare Pendenzenliste und hat dann Zeit bis zur Bauabnahme diese Punkte zu erledigen.
Vorteile für alle Beteiligten ist unter anderem, dass die Fertigstellungen und Nachbesserungen im noch nicht bewohnten Haus ausgeführt werden können und der Zugang nicht immer mit dem Eigentümer vereinbart werden muss.
Ziel muss es sein, dass bei der Bauabnahme nur noch wenige Punkte auf die Mängelliste kommen.
3. Visuelle Kontrolle von Oberflächen und Materialien
Der Fokus bei der Bauabnahme sollte klar bei den nachfolgenden Punkten liegen:
- Verarbeitung - entspricht die Verarbeitung der einzelnen Bauteile und Oberflächen den Vorgaben und Toleranzen der SIA?
- Oberflächenbeschädigungen - bestehen Kratzer in Fensterscheiben, Boden, Wand, Decke, Küchenfronten etc.
- Anordnungen - sind die Elektroschalter und Sanitäranschlüsse wie geplant installiert worden?
- Auswahlen - entsprechen die Materialien und die Apparate den Bestellungen?
4. Fazit
Es lohnt sich für die Prüfung des Bauwerkes ausreichend Zeit zu lassen. Den erst nach der erfolgreichen Prüfung auf die Gebrauchstauglichkeit des bestellten Werkes kann die eigentliche Abnahme erfolgen.
© bauabnahme.ch – 15.3.2023/oh
Othmar Helbling – Inhaber der hbq bauberatung GmbH
Bauabnahme Experte Othmar Helbling hat 18 Jahre Berufspraxis, davon 7 Jahre als Bauherrenvertreter / Projektleiter und 11 Jahre als Bau- und Projektleiter.
Er ist Mitglied bei KUB/SVIT Kammer unabhängiger Bauberater, der IGBP Interessensgemeinschaft Bauschadenprävention und Casafair Schweiz, Sektion Ostschweiz.